Nach der Corona-Farce von Berrenrath gibt der FVM um seinen Präsidenten Bernd Neuendorf mit den neuen Regeln für den Spielbetrieb erneut ein desaströses Bild ab. Der Verband präsentiert sich konzeptlos, willkürlich und grotesk. Ein Kommentar von Simon Ommer.
Gleich zu Beginn möchte ich eines deutlich machen: Ich unterstütze die neue Coronaschutzverordnung des Landes NRW zu 100 Prozent. Es ist absolut sinnvoll, dass der Trainings- und Spielbetrieb nur noch unter Einhaltung der 2G-Regel stattfinden kann. Das garantiert zumindest eine gewisse Sicherheit. Und schließt diejenigen (zurecht) aus, die eine Impfung aus welchen Gründen auch immer verweigern. Das gilt für Spieler, Trainer und auch Zuschauer. Leute, lasst euch impfen!
Dennoch ist es zwingend notwendig, allen Mannschaften dieselben Voraussetzungen und Möglichkeiten zu bieten. Chancengleichheit im FVM? Mitnichten! „Fußball spielen ist weiterhin möglich, dafür haben wir uns in den letzten Monaten immer wieder stark gemacht”, erklärt FVM-Präsident Bernd Neuendorf in einer Mitteilung des Verbandes. „Wir wollen unseren Aktiven die Chance geben, ihren Sport entsprechend der Vorgaben der Politik auszuüben.“ Nun wird aber der Spielbetrieb der B- und A-Jugend für das Jahr 2021 abgesetzt, alle anderen Altersklassen dürfen jedoch weiterhin spielen. Die Begründung: „Der FVM trägt damit dem Umstand Rechnung, dass Impfungen für diese Altersgruppen erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich waren.“ Freundschaftsspiele sind aber unter Einhaltung der 2G-Regelung weiterhin möglich. Wo bleibt da ein Konzept? Erneut liefert der Verband eine unzulängliche Erklärung, die für Verwirrung sorgt.
Erst kürzlich sorgten die Verantwortlichen des Verbandes für Unverständnis, als sie nach einem positiven Corona-Test eines Seniorenspielers der Spvg BBT keine Bedenken geäußert haben, etwaige Kontaktpersonen des Spielers in der Partie gegen Berrenrath, die kurz nach Bekanntgabe des Testergebnisses stattfand, einzusetzen. So handelte der Verein selbst vorsorglich und nahm die betroffenen Spieler – auch auf deren Wunsch – aus dem Kader.
Der Verband lässt jedoch jegliche Konsequenz vermissen! Die vierte Welle ist in vollem Gange, die Corona-Fallzahlen explodieren. Wenn dann schon der Spielbetrieb ausgesetzt wird, warum dann nicht für alle Mannschaften? Eine frühere Winterpause für alle Altersklassen wäre beispielsweise eine Option. Aber willkürlich zwei Altersklassen auszuschließen, ist eine bizarre Lösung. Warum dürfen die Jugendlichen der B- und A-Jugend nicht auch unter Einhaltung der 2G-Regelung Pflichtspiele austragen, wenn der Spielbetrieb unbedingt aufrechterhalten werden muss? Testspiele sind ja ebenfalls weiterhin möglich. Das ist doch verwirrend, FVM!
Sollten Mannschaften ob der Regelung nicht genügend Spieler zusammenbekommen, hätte man sich immer noch auf eine Spielverlegung ins neue Jahr einigen können. Aber so entsteht ein Bild, das die totale Konzeptlosigkeit des Verbandes zum Vorschein bringt und viele offene Fragen hinterlässt.
Ob es überhaupt sinnvoll ist, die letzten Pflichtspiele des Jahres unbedingt noch austragen zu müssen, sollen Ärzte, Virologen oder Politiker entscheiden. Wichtig ist nur, dass es ein einheitliches Konzept gibt. Und davon ist der FVM weit entfernt!